Ich habe mich entschieden, Verantwortung zu übernehmen. Zuallererst und damit tatsächlich noch vor der Verantwortung für die eigene Familie, die Sippe oder für Teile der Gesllschaft, für mein eigenes Leben. Das war überfällig und eben dran bei mir. Davon schreibe ich vielleicht eines Tages mehr.
Mit diesem Blogpost geht es mir um etwas anderes. Ich habe mich heute morgen, nach der Lektüre der Bundestagsdrucksache 17-12051, entschieden: meine kleiner Beitrag in der Krise wird es sein, meine Lebendfreude mit den Menschen, die in sozialen Medien mit mir verbunden sein wollen, zu teilen und dabei meinen besondere, mal künstlerische, mal einfach persönliche Sicht auf die Dinge einzubringen. Nach meiner Ansicht ist das etwas, das wir alle in Zeiten notwendiger sozialer Distanzierung dringend brauchen: gemeinsam Lebensfreude entdecken, teilen, feiern.
Physischer Abstand zu dem Nächsten, allen Mitmenschen, ist überlebensnotwendig für viele; wir als einzelne können nicht wissen, für wen genau. Deshalb ist es unsere Aufgabe und ethische Pflicht, dem Leben der Menschen, aller Menschen auf der Erde im Endeffekt, in Liebe und Demut zu begegnen und, solange es erforderlich sein wird und gerade noch möglich, eben einfach zwei Meter Abstand voneinander einzuhalten, sich nicht anzuatmen, anzuhusten, Atemluft über das menschlich notwendig zu emitierende Maß hinaus zu verbreiten. Dabei geht es um die Verbreitungsart dieses CoVid19-Virus über die Atemluft infizierter Menschen, die es bei diesem Virus nicht wissen können, ob sie es haben oder nicht. Hinterher wird man es wissen, jetzt kann jeder nur sagen, ob er sich in diesem Moment von einer Infektion beeinträchtigt fühlt oder nicht. Das sagt allerdings nichts aus über tatsächliche Infizierung und Ansteckungsgefahr für andere. Gemein, aber ist so – jeder kann das Virus potentiell weitergeben, jederzeit, bis die Welle abebbt.
Was bringt uns aber wieder zusammen? Politiker beschwören den Zusammenhalt. Menschen klatschen ritualisiert anderen Beifall für ihren persönlichen Einsatz. Das gesellige Leben hat sich, sollte sich haben, in das Internet verlagert. Wir begegnen uns physisch gesehen virtuell, so wir können und Glück gehabt haben mit der Medienbildung und der technischen Ausstattung und der Kenntnis ihrer Benutzung.
Metaphysisch, emotional gesehen aber nicht: meine Zuneigung und Annerkennung, meine Liebe und Zuwendung ist nicht virtuell, sie ist echt. So finden zwischen Menschen, die eine solche Bindung haben, eben doch echte Begegnungen im virtuellen Raum statt. Das begreift man schnell wenn man es einmal gesehen, erlebt, gefühlt und genossen hat.
Gesellschaftlich und auch persönlich gesehen und erlebt ist Kommunikation spätestens jetzt für alle, die dabei sein können, digital und medial. (Auch ein Telefonat funktioniert nicht mehr rein analog über den ganzen Weg. Und ja, Briefe schreiben geht noch; es muss sie nur jemand befördern und austragen. Schütze diese Menschen: schreibe ein E-mail oder eine Message.)
Es gibt allerdings einen wesentlichen Unterschied in der Art und Weise der Kommunikation zwischen Massenkommunikation (TV, Streaming, Webportale, Verlage, …) und der individuellen Kommunikation zwischen einzelnen Menschen und ihnen bekannten und für sie bedeutsamen Menschen: jeder Einzelne trägt die Verantwortung dafür und kann sie somit selbst (mit-)gestalten.
Und hier macht es einen Unterschied: übernehme ich die Verantwortung für mich und meine Mitmenschen (in dieser Reihenfolge) oder lehne ich diese Verantwortung ab. Meine Kommunikation zählt. Ich kann die Verantwortung nur unter meiner Würde an andere delegieren.
Und nach diesem langen Text nun wieder zum Anlass dieses Blog-Eintrags: meine (wiedergefundene) Lebensfreude, meinen Humor und meine Sicht auf die Dinge, möchte ich als Teil meiner Verantwortung als Künstler (sic!), Schreibender, Medienschaffender und -netzwerker sehen und mit euch teilen. Ich nenne dieses zweite derzeitige Projekt #Lebensfreude2020 #Coronakrise. (Von meinem prioritären Projekt kommt später definitiv mehr.)
Da fällt mir ein: ich könnte das auch podcasten. Konnte ich früher ja auch. Und für meinen Therapeuten ist ja schon dieser Eintrag, schon das bloße Dabeisein in sozialen Medien, Ausdruck einer Störung. Wäre dann auch egal. Lebensfreude pur.
Euer Andersen Storm, 20200406.0852